Was macht man so alles in Rio de Janeiro, wenn kein Fussball ist? Man erkundet die Stadt, besucht den Zuckerhut, schaut sich die Sache von oben aus an und legt sich zum Sonnen an die Copacabana.
Aber ehrlich gesagt, das sind nur Nebenschauplätze wenn in Rio ein Fussballspiel stattfindet. Die verhängen da fast den Ausnahmezustand. Bereits am Vormittag wird fast die komplette Strandpromenade an der Copacabana für den Verkehr gesperrt - weit entfernt vom Stadion. Die Anreise zum Stadion habe ich in der total überfüllten Metro unternommen um dann nach dem Verlassen derselbigen gleich mehrmals in eine Polizeisperre zu laufen. Die haben auf einer Wegstrecke von ca. 100m (siehe Foto) gleich 6 Polizeikontrollen hintereinander geschaltet, damit ja niemand ohne Karte auch nur in die Nähe des Stadions kommen konnte.
Endlich am Maracanã angekommen, wurde ich beim Einlass durchsucht und musste meinen Kugelschreiber (angeblich eine Waffe) in die Mülltonne werfen - die spinnen doch...
Das Aufwärmen habe ich mir dann von der Haupttribüne aus angesehen. Da waren im Vergleich zum Eingang gar keine Kontrollen.
Mein Sitzplatz lag in der Südkurve und das kostete ehrlich gesagt schon etwas Überwindung. Dennoch, was tut man nicht alles für sein Land... Wenigstens war es wieder ein Stehbereich wo sich keiner hingesetzt hat. Die Stimmung war richtig gut, was natürlich auch an dem frühen Führungstreffer lag. Dreigeteilt hingegen war die Atmosphäre im Stadion. Franzosen, Deutsche und der Rest bestand hauptsächlich aus Brasilianern, die zwischendurch auch den einen oder anderen Fangesang angestimmt haben. Wobei ich mir da nicht ganz sicher bin was die gesungen haben. Mitte der zweiten Hälfte wollten sich nämlich einige Brasilianer gegenseitig an die Gurgel, so dass die Security einiges zu tun hatte. Der Rest ist Geschichte und nach ausgiebigen Feiergesängen zog es mich zur Copacabana.
Dort war die FIFA-Fanzone aufgebaut, die bei meiner Ankunft logischerweise schon wegen Überfüllung geschlossen war. Es spielte ja nicht irgendwer, sondern Brasilien gegen Kolumbien. Bin ich also zwischen Fanzone und Meer am Strand entlang und hab mich durch die Massen gekämpft.
Insgesamt gesehen ein prima Tag und die Story geht jetzt natürlich weiter. Ich hab mit für das Halbfinale am 8. Juli in Belo Horizonte eine Karte gesichert und werde mir den Kracher nicht entgehen lassen.