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18. Februar 2009 3 18 /02 /Februar /2009 12:00
Von Patagonien zurück nach Buenos Aires:
Ich hab mir nochmal ein Spiel von "Boca Juniors" angeschaut. Diesmal war das Spiel zu Hause im "La Bombonera". Leider haben die Jungs mit 0:2 gegen "Newell´s Old Boys" verloren und auch noch schlecht gespielt. Dafür war die Stimmung wieder mal hervorragend. Sogar nach den Gegentoren gab es keine Sekunde Stille, die haben fast noch lauter gesungen als vorher....
Als das Spiel zu Ende war hab ich ehrlich gesagt ein Pfeiffkonzert erwartet (ist ja in Deutschland üblich wenn die Mannschaft schlecht spielt und verliert). Aber nix davon - die haben geklatscht und sich freudig von der Mannschaft verabschiedet.... siehe auch:
Top 5 - Fußballspiele in Südamerika




Abends haben wir im Hostel noch gegrillt. Eigentlich haben ein paar Israelis auf dem Dach zum Abschied gegrillt und das ganze Hostel eingeladen. Hatte ja sowieso Hunger...   Das auf dem Foto ist der israelische Grillmeister - Feuer machen können die ja...




Nächste Station: Rosario.
Hab im Hostel zwei "Ultras" vom Fußball-Club "River Plate" getroffen, die mich gleich mit zum Ligaspiel mitgenommen haben. Unter "Ultras" fallen bei mir diejenigen Fans, die sich das Wappen ihres Vereins auf den Körper tätowieren - und da hab ich schon genügend getroffen. Leider gab´s auf dem Schwarzmarkt keine Karten mehr. In der nächsten Bar war´s aber auch ganz angenehm, bei einem Bierchen.

Die Stadt schaut ähnlich aus wie Buenos Aires, nur eben etwas kleiner.
Kulturell gesehen ist zuerst mal das Geburtshaus von "Che Guevara" zu nennen. Ok, das Haus schaut nicht besonders interessant aus - ist auch heute noch ein ganz normales Mietshaus. Gibt nix spezielles zu besichtigen
Wer kennt "Che" nicht? Kleinen Nachhilfeunterricht gibt´s hier:
Che Guevara




Aber nicht nur "Che Guevara" wurde in der Stadt geboren. Auch ein gewisser "Lionel Andrés Messi" nennt Rosario als seine Geburtsstadt, wo er schon mit 12 (in Worten: zwölf) Jahren in der ersten Mannschaft von "Newell´s Old Boys" mitspielte. Das ist übrigens genau die Mannschaft, gegen die Boca Juniors am letzten Wochenende verloren hat.
Wer jetzt den "Messi" nicht kennt, der interessiert sich sowieso nicht für Fußball...

Das folgende Bild zeigt das "Monumento Nacional a al Bandera". "Bandera" heißt übersetzt "Flagge" oder "Fahne" - was nebenbei bemerkt beim Schauspieler Antonio Banderas eine interessante Übersetzung ergibt... 
Das Monument ist besser gesagt die Gruft von "General Manuel Belgrano", der um 1800 rum die argentinische Nationalflagge entwarf - ziemlich gigantisches Bauwerk! Auf den Typen fahren die Argentinier voll ab! In jeder Stadt gibt´s eine Straße, die nach ihm benannt ist und fast immer irgendwo auch eine Statue oder ähnliches.




Die nächsten Stationen waren "Santa Fe" und deren Nachbarstadt "Paraná". Die beiden Orte kann man getrost vergessen. Nicht wirklich interessant. Auch die Leute in Rosario haben mir davon abgeraten nach Santa Fe zu fahren.
Die Suche nach einer Unterkunft in Santa Fe war erst bei der 5. Station erfolgreich, wobei ich es fast nicht gefunden hätte. Keine Hausnummer, keine Beschriftung und die Treppe rauf in den ersten Stock war ziemlich duster. Dafür war das Essen in der Stadt mit 18 Peso (4 Euro) für ein Stück Fleisch mit Kartoffeln und 1 Liter Bier sehr günstig.

An einem Kiosk in Paraná hab ich dann folgende Zeitschrift entdeckt:



"El nuevo catolicismo" heißt übersetzt: "Der neue katholische Glaube." Was das Hakenkreuz da zu suchen hat kann ich (noch) nicht hundertprozentig erklären.
Auf jeden Fall lautet die Zeile über dem Hakenkreuz wie folgt: "Una Iglesia milenaria que se adapta a los tiempos que corren."
Ich würde das wie folgt übersetzen: "Die tausendjährige Kirche, die hineinwächst in den Lauf der Zeit." (falls jemand einer bessere Übersetzung hat, bitte melden)

Ich denke mal es bezieht sich irgendwie auf den "neuen" Weg des Papstes, der allzu gerne die konservativen Kräfte der katholischen Kirche wieder vereinen würde. Die Leute hier sind anscheinend nicht gut darauf zu sprechen. Das zeigt auch die vehemente Forderung den Pius-Bruder und Holocaust-Leugner Richard Williamson, dessen Exkommunikation der Papst ja wieder zurückgenommen hat, schnellstens aus Argentinien auszuweisen.

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Kommentare

D
Sers Jimmy,<br /> das mit dem Klatschen bei Rückstand sollte doch in der zweiten BL bei einem gewissen Verein auch eingeführt werden....1:4 gegen Duisburg....aber die Bayern hätten dann auch mal was zum feiern.<br /> <br /> Gruß Doc
Antworten
P
<br /> Naja, dass die Löwen eine schlechte Rückrunde spielen können, das haben wir ja in den letzten Jahren öfters miterleben können. Aber dass sich die Bayern jetzt davon anstecken lassen...<br /> Ich glaub´ das mit dem Klatschen wäre nicht schlecht, vielleicht wäre der Poldi dann auch lieber in München geblieben - wenn´s nach dem Spiel immer was zu feiern gibt...<br /> <br /> <br />